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Raumschiff Enterprise: Nachtschicht

Robot Chicken – Star Trek: The Next Generation’s Night Crew
Hier bekommt man gezeigt, wie es auf der Brücke von Raumschiff Enterprise wärend der Nachtschicht zugeht! Jetzt frage ich mich nur noch, wo die Toilette sind. Der Fenrir hatte ja mal kackfrech behauptet, die würden einfach in die Ecke machen.

 

E-Mail-Interview mit Thorsten Küper

Thorsten Küper, alias Kueperpunk, Jahrgang 69, Herner und vieles mehr: Autor, Blogger, Knippser, Filmemacher, Vorleser, Gelegenheits-Poetry Slammer, Transhumanist, Realavatar, Cyberpunk, Netzbürger, Querdenker, SecondLife Bewohner.

Zitat Thorsten Küper:

“In den letzten Jahren habe ich Kurzgeschichten für Magazine und Anthologien, Artikel über Kunst, Kultur und virtuelle Realität und satirische Text geschrieben. Die Begeisterung fürs Web, für Blogs und Metaversen lässt mich seit einem Jahrzehnt nicht mehr los. Das Blog Kueperpunk gibt es seit August 2004.”

 

01) Thorsten, gleich zu Beginn unseres Email-Interviews stelle ich Dir die Frage alle Fragen: wie kamst Du zur Science-Fiction?

Da gab es „Raumschiff Enterprise“ und „Mondbasis Alpha 1“. Damals in den frühen 70ern. Und dann, ich schätze so etwa 1978 eine Fernsehsendung. Kennen Sie Kino? Da zeigten sie den ersten Ausschnitt aus „Krieg der Sterne“ und ich war sofort Feuer und Flamme. Für die nächsten Jahre, so bis etwa 1983 hat Star Wars für mich definiert, wie Science Fiction aussehen muss. Dann habe ich angefangen Romane zu lesen. Massenweise. Entdeckte andere Filme. Tron, Blade Runner, der Wüstenplanet. So sind wohl viele aus meiner Generation zur Science Fiction gekommen.

02) Du bist von Beruf Lehrer. Fiel Dir die Entscheidung Autor zu werden leicht?

Ich war schon Autor, bevor ich Lehrer wurde. Aber mir war schon früh klar, dass ich in einem Land, in dem das zur Schau gestellte Desinteresse an Science Fiction zum guten Ton gehört, auf irgend eine Weise den eigenen Kühlschrank füllen muss. Da ich Physik studiert hatte, bot es sich an, Lehrer zu werden.

03) Was hat Dich in Deinem beruflichen Leben entscheidend geprägt?

Meinst du als Autor, oder als Lehrer? Als Autor prägen mich all die Medien, die mich umgeben. Literatur, Filme, Musik. Ganz besonders die Musik sogar. Als Lehrer meine großartigen Kollegen. (Ich denke, die wenigsten von ihnen werden dieses Interview jemals lesen, es ist also keine Schmeichelei.)

04) Viele Menschen glauben immer noch, das Künstler das Leben eines Bohémiens führen. Wie sieht der Arbeitsalltag eines Autors und Bloggers wirklich aus?

Siehe die Frage oben. Ich habe einen Hauptberuf, stehe morgens um 6.30 Uhr auf, gehe zur Arbeit und sobald ich zuhause bin – tja, arbeite ich weiter. Schreibe, blogge, plane Events, lese vor und manchmal – aber ganz selten – darf ich sogar vor der Kamera ein bisschen schauspielern.

05) Was ist die treibende Kraft für Deine Werke? Der schöpferische Drang? Die Inspiration?

Ich wollte niemals einfach nur Fan von irgendwas sein. Für mich ist es wichtig, selbst irgendetwas zu machen, etwas auf die Beine zu stellen. Wenn ich nicht vorbereite, plane, schreibe, oder blogge, werde ich unruhig.

Deutsches SF-Magazin NOVA; Ausgabe 20

Das Science Fiction Magazin NOVA

06) An welchem Projekt arbeitest Du gerade?

Aktuell an Kurzgeschichten, natürlich am Blog, morgen wird mein virtuelles Theaterstück uraufgeführt, das auf meiner Story „Debugging You“ basiert. Wir planen gerade eine größere Veranstaltung in SecondLife über E-Publishing, sowie ein Steampunk Event und für den Dortcon im März muss ich auch noch einiges vorbereiten. Ach ja, im Februar laden wir zur Kulturkonferenz in SecondLife ein. Dann treffen sich Spinner wie wir, die im Metaversum Lesungen, Konzerte, Theater oder Ausstellungen veranstalten und wir schauen, wie wir unsere Projekte bekannter machen können.

07) Der PC ist ein wichtiges Werkzeug. Dazu kommt noch das Internet. Diskussionsforen, Webseiten, Blogs und virtuelle Welten wie SecondLife sind für viele unentbehrlich geworden. Wie stark nutzt Du für Deine Arbeit das Internet?

Fast alles, was ich tue, funktioniert nur mit Computer und Internet. Storys verschicke ich per Mail, Veranstaltungen werden per Facebook oder Email geplant, wir machen online-Lesungen in SecondLife zusammen mit den Brennenden Buchstaben. Das nimmt nicht jeder so ganz ernst, aber wir tun das mit großer Begeisterung. Vom Bloggen mal ganz abgesehen. Ich verbringe also einen großen Teil meiner Zeit vor dem Computer. Jedenfalls, wenn ich nicht gerade an der Kaffeemaschine stehe.

08) Wieviel Zeit und Arbeit steckst Du in Deinen Blog kueperpunk?

Ich schreibe meistens nur kurze Blogposts, so dass das Bloggen täglich vielleicht eine halbe Stunde einnimmt. Wesentlich mehr Zeit verbringe ich mit dem Stöbern im Web. Also offen gesagt: ich bin eigentlich immer vor der Kiste. Das merkt man zum Beispiel daran, wie schnell ich auf Mails oder private Nachrichten reagiere.

09) Wie ist Deine Meinung zu den “neuen Medien”, wie Facebook, Twitter, StudiVZ, Xing, und dergleichen?

Ich selber nutze Facebook und Twitter. Einmal als Kommunikationsplattform, als Veranstaltungskalender, aber auch als Multiplikatoren für mein Blog. Ich halte all diese Medien für sinnvoll, aber auch für überbewertet. Im positiven UND negativen Sinne. Es ist sehr trendig geworden, sich über Datenschutzlücken und verkaufte persönliche Informationen zu empören. Erstaunlicherweise benutzen die Kritiker neuer Medien, um ihre Vorbehalte zu äußern, bevorzugt die Medien, die ihnen so große Angst machen.
Wenn ich etwas ins Netz schreibe, dann darf ich mich nicht wundern, wenn es jemand liest. Als Blogger WILL ich natürlich, das gelesen wird, was ich schreibe. Wozu sollte ich mir sonst die Mühe machen?

10) Wir leben in einer sich immer schneller verändernden Welt. Wie gehst Du mit diesen Veränderungen um?

Äh, in dem ich öffentliche Verkehrsmittel meide?

Ernsthaft? Die Welt ändert sich? Ja, gut, das Web ist ein großartiges Beispiel für technische Innovationen. Wir kriegen unseren Kühlschrank, der selbstständig Milch nach bestellt , oder sich verriegelt, wenn er meint, wir haben heute schon zu viel gegessen. Und auch einen 3D Fernseher.

Wir vergessen allerdings die wichtigen Innovationen. Wieso müssen wir immer noch 40 Stunden pro Woche oder mehr arbeiten? Barbarischer Unfug. 20 Stunden sollte das Äußerste sein. Rente ab 67 oder älter? 1970 wurde in einen Filmbeitrag über unsere Zukunft die Rente ab 50 prognostiziert. Nein, das Zeitalter der finsteren Leibeigenschaft ist noch nicht vorbei. Wir hängen ziemlich hinter dem Zeitplan her, finde ich.

11) Wenn Du einen Plan für die nächsten, sagen wir vier Jahre hättest, wie würde der in etwa aussehen?

Mein Programm mit voller Energie weiterfahren und machen machen machen.

12) Was würdest Du den jungen Menschen raten, die gerade ihr Abitur oder Hochschulreife erlangt haben und die vor der Entscheidung stehen ob Sie ein Studium beginnen oder in das Berufsleben einsteigen sollen?

Schwierig, das muss jeder für sich entscheiden. Aber wenn man gerade ein Schulabschluss gemacht hat, bedeutet das nicht, dass man schon bereit ist, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Man kennt sich ja selbst noch nicht mal richtig. Das Studium verschafft einem etwas Zeit. Man sollte sich selbst beobachten, sich die Chance geben, herauszufinden, was man will.

13) Wenn Du auf Deine Karriere als Autor und Blogger zurückblickst, worauf bist Du besonders stolz?

Das klingt ja wie bei der Oscar Verleihung für sein Lebenswerk. Ich fang doch gerade erst an! Ich bin schon stolz darauf, dass ich in einigen tollen Magazinen und Sammlungen veröffentlichen durfte. Darunter sogar eine amerikanische mit den besten deutschen Science Fiction Kurzgeschichten aus drei Jahrhunderten. Meine Story wurde sogar im großen amerikanischen SF Blog io9.com lobend erwähnt. Das ist schon toll.
Was das Bloggen angeht, bin ich stolz darauf, das seit mehr als acht Jahren wirklich so konsequent durchzuziehen. Auf diese Weise ist mein persönliches Tagebuch mit mittlerweile fast 8000 Einträgen entstanden. Fühlt sich immer etwas seltsam an, wenn ich darin lese, denn gerade in diesen letzten Jahren ist unglaublich viel passiert.

14) Gibt es einen Traum, den Du Dir erfüllen möchtest?

Einen? Viele! Der Punkt ist der: Ich bin nicht bereit, einen davon aufzugeben, deswegen mache ich einfach immer weiter.

15) Zum Abschluss möchte ich Dir eine ganz persönliche Frage stellen: was hast Du vom Leben gelernt?

Puh. Im Grunde habe ich das schon oben geschrieben: Weitermachen. Wenn du etwas willst, wirst du dich dafür ins Zeug legen müssen!

Science-Fiction Autor Thorsten Küper

Autor und Blogger Thorsten Küper alias kueperpunk