Schlagwort-Archive: NASA

Kein “Halleluja” auf dem Mars!

Vier Monate ist der Rover Curiosity jetzt auf dem Mars. Was die meisten Leute vergessen ist, das es sich dabei eigentlich um das komplizierteste Labor der NASA handelt.

Hoch komplexes Labor
Die einzelnen Geräte von Curiosity werden nach und nach eingeschaltet, ausgiebig getestet und kalibriert. Das dauert ebens eine Zeit. Das Messgerät SAM hat die erste Bodenprobe analysiert. Auf Ustream kann man sich die 77 minütige Pressekonferenz ansehen.

Es wird keinen Halleluja-Augenblick geben
In der letzten Wochen gab es einen Medien Hype über die mögliche Entdeckung von organischen Stoffen auf dem Mars. Das war ein Missverständnis, wie sich jetzt auf der Pressekonferenz herausstellte. Der wissenschaftliche Leiter der Mission, John Grotzinger, mahnt deshalb zur Zurückhaltung: “Es wird keinen Halleluja-Augenblick geben”.

 

Was hat Curiosity auf dem Mars gefunden?

Was hat Curiosity auf dem Mars gefunden?

Was hat Curiosity auf dem Mars gefunden?

Vielleicht Aliens? Nein, aber im Ernst, niemand anderer als John Grotzinger, Projektwissenschaftler des MSL (der Rover Curiosity) heizt mit einem Interview die Spekulationen an. Er spricht dort von Zitat: “This data is gonna be one for the history books. It’s looking really good.”

Entdeckung für die Geschichtsbücher
Haben die Messinstrumente von Curiosity Methan auf dem Mars gefunden? Das würde auf biologische Prozesse hinweisen und damit auf außerirdisches Leben. Oder hat man Wassereis gefunden?

Wilde Spekulationen im WWW
Liebe Leute, haltet nicht die Luft an und vergesst nicht zu Atmen. So lange die verantwortlichen Wissenschaftler ihre Ergebnisse nicht dreifach und vierfach überprüft haben, werden die auch nichts veröffentlichen. Also hört auf zu spekulieren und führt euch die wirklich lesenswerten Artikel der Gale Gazette von Stuart Atkinson zu Gemüte!

Curiosity hat was auf dem Mars entdeckt!
Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Und wenn die Wissenschsftler des MSL mit der Auswertung und genauen Überprüfung der Daten fertig sind, dann werden sie es der Internetgemeinde mitteilen. Wie hat es John Grotzinger gesagt? Zitat: “It’s looking really good.”

Poster "Mars or Bust"

Poster “Mars or Bust”

 

“Riding the Booster” Never Sounded Better

Dieses Video ist ein Zusammenschnitt von Film- und Ton-Material, aufgenommen wärend des Starts von STS-117 (Atlantis) und STS-127 (Endeavour).
Es wurde am 16. März 2012 auf dem Kanal NASAtelevison veröffentlicht. Die Szenen in denen sich die zur Erde stürzenden Booster gegenseitig filmen sind einfach spektakulär!

Rücksturz zur Erde!
Eigentlich geht das Video erst nach 2 Minuten richtig los: die beiden Feststoffbooster werden abgesprengt und stürzen zurück zu Erde!
Ab etwa 4:30 wird es dann richtig schräg. Die ausgebrannten Raketen geben Geräusche von sich, die mich an Tangerin Dreams experimentelle Musik anfang der 70er Jahre erinnern.

“From launch to landing, a space shuttle’s solid rocket booster journey is captured, with sound mixed and enhanced by Skywalker Sound.”
Diese knappe Beschreibung ist eine Untertreibung, aber sehen Sie selbst.

 

E-Mail Interview mit Prof. Dr. Hans-Ulrich Keller

01) Herr Professor Keller, gleich zu Beginn unseres Email-Interviews stelle ich Ihnen die Frage alle Fragen: wie kamen Sie zur Astronomie?

Schon im Vorschulalter fand ich Interesse an der Beobachtung von Mond und Sternen. Meine Tante, eine Lehrerin, erklärte mir so manches, z.B: auf dem Mond ist es kalt und die Sonne ist sehr heiß. Als ich lesen konnte, fiel mir ein Buch in die Hände, auf der die Reisezeiten zur Sonne anschaulich erklärt wurde – wie lange braucht ein Wanderer, ein Auto, ein Flugzeug, eine Rakete und das Licht zu ihr. Die Dimensionen im Weltall fand ich außerordentlich beeindruckend. Mit 12 Jahren hatte ich mir einen kleinen Refraktor von 5 cm Öffnung erspart, mit 14 Jahren wurde ich dann freier Mitarbeiter der URANIA-Sternwarte in Wien. Und ab 18 begann ich dann mit dem Studium der Astronomie, Physik und Mathematik an der Universität Wien. Wieder fand ich es sehr impressiv, durch den großen Refraktor (68 cm freie Öffnung, Brennweite 10,5 m) der Universitäts-Sternwarte Wien Planeten zu beobachten.

02) Viel Ihnen die Entscheidung Astronom zu werden leicht?

Es gab eigentlich keine große „Entscheidung“. So weit ich mich zurück erinnern kann, ich wollte immer schon Astronom werden. Mit einer Ausnahme: In den ersten zwei Semestern hörte ich eine Vorlesung über Zahlentheorie. Die Mathematik faszinierte mich so, dass ich fast entschlossen war, sie zu meinem Hauptfach zu wählen. Blieb dann aber doch bei der Astronomie, Mathematik blieb aber bis heute mein Hobby und zur Entspannung lese ich gerne Mathe-Bücher speziell über Zahlentheorie…

03) Was hat Sie in Ihrem beruflichen Leben entscheidend geprägt?

Die Erkenntnis: Mit Arbeit versaut man sich das ganze Leben – man soll nur seinen Hobbies nachgehen. Und das habe ich immer getan.
Beachtenswert fand ich den Spruch der alten Römer: Haec caelestes semper spectato, illa humana contemnito – Das Himmlische sollst du immer betrachten, das Menschliche aber schätze gering.

Professor Dr. Hans-Ulrich Keller. Quelle: wiki.raumenergiewiki.de

04) Viele Menschen glauben immer noch, das die Astronomen Ihre Zeit damit verbringen nächtelang durch ein Teleskop zu blicken. Wie sieht der Arbeitsalltag eines Astronomen wirklich aus?

Kommt auf die Position an, die man als Astronom hat. Als Direktor eines Instituts gibt es viel Verwaltungsarbeit und Organisatorisches ist zu erledigen, Personalführung und –einsatz. Arbeit in zahlreichen wissenschaftlichen Gremien und Organisationen usw.
Als Professor sind Vorlesungen zu halten, Übungen und Seminare sowie Prüfungen durchzuführen… nicht zu vergessen ist das Studium der immer umfangreicher werdenden Fachliteratur.
Ins Fernrohr blicken nur noch die Sternfreunde und Amateurastronomen oder gelegentlich mal in der Freizeit.
Ferner gehört die Auswertung von Beobachtungen, Berechnungen und das Publizieren von Fachartikeln und Büchern zu den zeitaufwändigsten Tätigkeiten.
Die Beobachtungen erfolgen heute auf wenigen Großsternwarten, wobei die einzelnen Astronomen sich dort nur wenige Nächte aufhalten und durch Nachtassistenten, Techniker und Ingenieure unterstützt werden (die die eigentlichen „Beobachter“ vor Ort sind). Inzwischen erfolgen über 50 Prozent der astronomischen Beobachtungen vollautomatisch, vor allem von Satelliten und Raumsonden. Man kann mitten am Tag dann am Monitor die Daten direkt einsehen. Nachtarbeit ist die seltene Ausnahme. Die romantischen Vorstellungen von den nächtlichen Aktivitäten der Astronomen sind ein Relikt aus dem 19. Jahrhundert und davor.

05) An welchem Projekt arbeiten Sie gerade?

An mehreren, u.a. am HIMMELSJAHR 2014, einem neuen Skriptum für meine Vorlesung zur astronomischen Chronologie etc.

06) Neben den Teleskopen ist der PC ein wichtiges Werkzeug für die Astronomie. Ihr HIMMELSJAHR gibt es ja auch auf CD-ROM. Dazu kommt noch das Internet. Diskussionsforen, Webseiten, Blogs und Datenbanken wie etwa Simbad sind für viele unentbehrlich geworden. Wie stark nutzen Sie für Ihre Arbeit das Internet?

Ohne Computer wäre die Arbeit heute undenkbar. Sie dienen aber in erster Linie zu Berechnungen und Informationsaustausch mit Mitarbeitern und Kollegen weltweit, die Nutzung von Datenbanken, Infos aus erster Hand wie IAU (International Astronomical Union), NASA, US. Naval Observatory – Nautical Almanac Office, Minor Planet Center uvm. Vor „Googeln“ und sonstigen Suchmaschinen muss man warnen. Da gibt es leider viele nicht korrekte Angaben – vorsichtig ausgedrückt. Für Twittern, blogs, Foren, soziale Netzwerke wie Facebook habe ich keine Zeit…

07) Könnten Sie sich vorstellen einen eigenen Blog zu betreiben?

Siehe 06 !

Wo ist die zweite Erde?

“Kosmos Himmeljahr 2013, Seite 142, Monatsthema “Wo ist die zweite Erde?”. Copyright Ralf Schoofs/Astrofoto. Digital, Gimp 2.8, 1453 px mal 1090 px, 2012.

08) Wie ist Ihre Meinung zu den “neuen Medien”, wie Facebook, Twitter, StudiVZ, Xing, und dergleichen?

Wem’s Spass macht…ok

09) Wir leben in einer sich immer schneller verändernden Welt. Wie gehen Sie mit diesen Veränderungen um?

Ok, vieles ändert sich, aber mir geht es meist noch zu langsam. Aber ich sehe das sehr positiv. Früher musste man sich mit Logarithmentafeln und solchen für Winkelfunktionen abplagen, die ersten Taschenrechner waren sauteuer – heute hat man super Möglichkeiten, Berechnungen in Minutenschnelle durchzuführen, wofür man früher einen ganzen Tag brauchte. Unglaublich, was Taschenrechner und Computer heute zu geringsten Kosten leisten. Und erst die neuen Beobachtungstechniken! Wo wären wir Astronomen ohne CCDs und die modernen elektronischen Auswerte-Verfahren und die tollen Software-Angebote?!

10) Wenn Sie einen Plan für die nächsten, sagen wir vier Jahre hätten, wie würde der in etwa aussehen?

…über ungelegte Eier soll man nicht gackern.

11) Was würden Sie den jungen Menschen raten, die gerade ihr Abitur/Hochschulreife erlangt haben und die vor der Entscheidung stehen ob Sie ein Studium beginnen oder in das Berufsleben einsteigen sollen?

Kommt auf Interesse und Begabung an. Naturwissenschaften und Technik sind immer gefragt, wenn auch zur Mathematik kein Königsweg führt. Wer sich jedoch damit abplagt, sollte lieber eine praktische Berufausbildung anstreben. Nur wenn einen ein Fach wirklich begeistert und man es aus Interesse studiert, dann lohnt es sich und dann gibt es auch gute Chancen am Arbeitsmarkt.

Saturn und Tethys

Der Ringplanet Saturn von seinem Mond Tethys aus gesehen. “Kosmos Himmeljahr 2010″, Seite 97, Monatsthema “Die Monde des Ringplaneten”. Copyright Ralf Schoofs/Astrofoto. Digital, Photoshop, Lightwave, 10000 x 7500 px, 2007.

12) Wenn Sie auf Ihre Karriere zurückblicken, worauf sind Sie besonders stolz?

Stolz bin ich auf gar nichts. Aber es freut mich und ist eine gewissen Genugtuung, dass etliche meiner Schüler und Studenten inzwischen in der Astronomie Karriere gemacht haben und einige auch Professoren und/oder Leiter von astronomischen Instituten geworden sind.

13) Gibt es einen Traum, den Sie sich erfüllen möchten?

Nur wenn man darüber nicht spricht, kann ein Traum in Erfüllung gehen.

14) Zum Abschluss möchte ich Ihnen eine sehr persönliche Frage stellen: was haben Sie vom Leben gelernt?

Gelassenheit – Alles „Sine ira et studio“ managen.

 

Hubble’s Hidden Treasures – 6. von 1619

6. Platz beim Hubble’s Hidden Treasures Contest 2012

Am Dienstag den 21. August kam die Email von der ESO: Meine Bearbeitung von Hubbles Aufnahme von NGC 4217 hat den sechsten Platz belegt! Wie geil ist das denn?

Hier die vollständige Email von Oli Uscher

Hi,

Thanks for entering the Hidden Treasures competition. I’m happy to inform you that your image of NGC 4217 is the winner of the 6th prize (out of 1619 entries).

We will make the competition result public on spacetelescope.org later this week.

In the mean time, can you send me your postal address so we can send you the prize?

Many thanks,

Oli


Oli Usher
ESA/Hubble Public Information Officer

Education and Public Outreach Department
European Southern Observatory
Karl-Schwarzschild-Strasse 2, D-85748 Garching bei München, Germany

Telephone: +49 89 3200 6855
Mobile (Germany): +49 176 7648 2193
Mobile (UK): +44 7754 130 109

Email: ousher@eso.org
Web: www.spacetelescope.org • www.eso.org

Social media:
www.facebook.com/hubbleESA • www.facebook.com/ESOAstronomy
www.twitter.com/hubble_space • www.twitter.com/ESO

**The Universe at your fingertips**
Download the free Hubble top 100 images app for iPad
http://itunes.apple.com/en/app/hubble-top-100/id426922803

Hubble image of NGC 4217 processed by Ralf Schoofs

Jetzt warte ich auf Post aus Garching!

Hubble Legacy Archive ist für jeden zugänglich
Nur zur Erinnerung: Alle Roh-Bilder des Wettbewerbs stammen aus dem Hubble Legacy Archive, das für jeden zugänglich ist! Unter Hubble Legacy Archive Movie Tutorials findet man fünf einführende Video-Clips, die den Einstig in die Benutzung des Hubble Legacy Archive erleichtern.